Ganz klar: Jens ist schuld. Vor kurzem habe ich ihn mit einer Weisheit des Kalibers “versuche das Mögliche, wenn du das Unmögliche erreichen willst” traktiert. Und er nannte mich Zen-Meister. Das war die Geburtsstunde von Zen-CP. Passend zum Wochenende lege ich heute nach:
Bleib stehen, wenn man dir sagt, dass der Weg das Ziel sei.
Und das gilt auch für Corporate Publishing-Projekte. In unheiliger und streckenweise wertvernichtender Allianz zwischen Dienstleistern und Kunden werden CP-Projekte immer noch viel zu oft ohne klare Zielstellung initiiert und Ausgabe für Ausgabe am Leben erhalten. Und plötzlich ist der Weg das Ziel: Die nächste Ausgabe muss fertig werden.
Ich habe mich heute am Telefon mit einem (wohl nicht mehr) potentiellen Kunden über die Ziele eines ausgeschriebenen Magazins unterhalten ––beziehungsweise zu unterhalten versucht. Denn er konnte mir kein einziges Ziel dieser Publikation nennen. Ich habe dann nachgefragt. Imagestärkung? Nein, eher nicht … Kundenbindung vielleicht? Naja, dafür gäbe es ein Loyality-Programm, das wäre aber nicht in seinem Bereich. Ob man nicht…? Nein, auf keinen Fall. Neugeschäft, Vertriebsunterstützung, Cross-Selling? Empörung, er sei doch nicht beim Vertrieb.
Das ist, seien wir dankbar, ein Einzelfall. Denn Kommunikation misst sich an ihren Zielen. Und eine langfristige Kundenbeziehung entsteht sicher nur auf Basis gemeinsam verfolgter Ziele sowie dem Messen, inwieweit man sie erreicht hat, dem Nachjustieren, Verbessern, dem gemeinsamen Erfolgserlebnis. Es ist kein Problem, wenn die Ziele sich verändern oder auch mal unklar werden. Problematisch ist es nur, wenn alle so weiter machen wie zuvor, ohne sich eine neue Orientierung zu geben.