Mit “On Stage” legt die Reutlinger Formation “The Spacelords” ihr zweites Livealbum vor. Geboten wird Space- / Prog-Rock vom Feinsten. Auf Vocals verzichten die drei Musiker komplett.
Gitarre, Schlagzeug und Bass, das muss genügen. Mit diesen Hilfsmitteln schicken die Spacelords sechst Titel in den musikalischen Kosmos, auf dass die Hörerschaft das Proggen lerne.
Los geht’s mit “Spaceflowers”. Eine felsenfeste Basslinie, unerschütterliche Drums, Gitarren mit Echo und Verzerrer: Das Motiv baut sich allmählich auf. Eine Melodie tritt hervor, wird erweitert, dann darf auch der Bass folgen. Irgendwann übernimmt das Schlagzeug – so geht es hin und her. Im Finale, nach über zehn Minuten, führen die drei Musiker alles zusammen, ein letztes Riff. Und weiter geht’s mit “Metamorphosis”. Schneller, aber vielleicht etwas weniger hart, doch genau so vielfältig wie der Opener geht es weiter.
Kein Stück bleibt unter der Zehnminutenmarke; kein Song wird langweilig. “Nag Kanya” verzaubert mit hypnotischen Effekten und Wiederholungen, die sich über- und ineinander schieben und eine sehr dichte Soundkulisse erzeugen, durch die immer wieder ein einzelnes Instrument herausbricht, ehe es sich wieder eingliedert. “Plasma Thruster” ist wieder etwas rustikaler, “Frau Kuhnkes Kosmos” setzt verstärkt auf ein forciertes Drumtempo mit heftigen Effekten auf der Gitarre. Hörenswert, wie sich das Bassmotiv da herausarbeitet – es klingt geradezu, als würde der Bass die Gitarre freispielen.
Abgeschlossen wird das Set vom gut zwanzigminütigem “Black Hole”. Die drei Musiker geben nochmal alles, das Stück wechselt mehrfach zwischen melodiösen Passagen, die den Zuhörer einlullen, und heftigen Gitarrenattacken.
Alles in allem: Absolut gelungenes Livealbum, das auch gern etwas lauter gehört werden will.
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