Lauf, Pinguin, lauf – GoGo Penguin zelebrieren elektronischen Jazz

Zur Einordnung hier die Selbsteinschätzung: “Eigentlich sind wir gar keine Jazz-Band. Wir machen elektronische Musik auf akustischen Instrumenten“, sagt Pianist Illingworth über das Konzept der Gruppe, zu der noch Schlagzeuger Rob Turner und Bassist Nick Blacka gehören (siehe Elbjazz).

Seit 2012 unternehmen die drei ehemaligen Musikstudenten gemeinsame Ausflüge in neue musikalische Gefilde. Die Kompositionen entstehen mit Hilfe von Computerprogrammen und Loop-Stationen. Das jüngste Werk A Humdrum Star mischt die Elektronik mit “analogen” Instrumentalparts.

Der treibende, rhythmusbetonte Akustikjazz, den die drei Briten auf ihrem neuen Album kultivieren, klingt, als hätte das Tingvall Trio Kompositionen von Nik Bartsch komprimiert, für die Tanzflächen dieser Welt umarrangiert und mit meditativen Elementen a la Steve Reich angereichert – eine packende Mixtur, die nicht nur in die Beine geht, sondern auch Herz und Körper gleichermaßen anspricht. (Image Hifi, 3 / 2018)

Ich wäre dankbar und offen für Tipps zu Tanzflächen, auf denen Musik von GoGo Penguin läuft – die Aussage, dass Herz und Körper angesprochen werden, trifft es auf jeden Fall. Ich würde durchaus noch den Kopf dazu addieren, sorgen doch immer wieder kleine rhythmische Brüche und die Wiederaufnahme von Motiven für eine angenehme Komplexität, die weder selbstverständlich ist noch zu sehr anstrengt (siehe zum Beispiel Return To Text) — also genau richtig, um einen Tag ausklingen zu lassen.

Meine Anspieltipps in einem Album, das man durchaus am Stück hören sollte: Raven, Transient State und Reactor.

Hier geht’s zur Website der Pinguine.

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