Mailingtage. Direktmarketing und Social Publishing

In diesem Jahr halte ich auf den Mailingtagen einen kurzen Vortrag über Social Publishing und die Auswirkungen auf die Art, wie Unternehmen mit ihren Kunden kommunizieren. Natürlich stelle ich mir die Frage, ob dieses Thema auf eine Direktmarketingmesse passt.

Meine Erfahrungen vom letztjährigen Messebesuch haben mir gezeigt, dass vielen Unternehmen noch immer der Zugang zu allen „echten“ Web 2.0-Ansätzen fehlt. Nun ist der Hype vorbei und nicht wenige glauben, wieder zur Tagesordnung, sprich einem schicken Directmail, zurückkehren zu können — selbstverständlich modern druckveredelt und individualisiert.

Im vergangenen Jahr war Web 2.0 in aller Munde und auf den Mailingtagen ein Buzzword. In den Sonderveranstaltungen rund um Corporate Publishing lief ein sublimer Konflikt zwischen unterschiedlichen Anbietern über die Rolle von Onlinemagazinen, aka e-Journals. Mein Beitrag zu diesem Thema beschränkte sich auf eine Bemerkung, dass e-Journals mit Web 2.0 in etwa so viel zu tun hätten wie ein Drachenflieger mit interplanetarer Raumfahrt…

Tatsächlich haben viele Marketing-Verantwortliche die fundamentalen Veränderungen der Kommunikationslandschaft nicht verstanden. Auch viele Dienstleister tun sich hier schwer. Dabei sind die „Megatrends“ der Kommunikation eindeutig und einfach zu verstehen:

  • Aus Kunden werden Nutzer.
  • Das Marken-/Unternehmens-Image wird zunehmend unter Nutzern verhandelt und gebildet.
  • Die Einflussmöglichkeiten von Unternehmen auf ihr Image verändern sich dramatisch.

Das Bild der Unternehmenskommunikation als „Orchester“ und damit des Kommunikateurs als Dirigenten ist daher ein Anachronismus. Gefragt ist vielmehr die Fähigkeit, in einer Jazz-Session spontan mitzuspielen und dabei den richtigen Ton zu treffen. Die Noten sind also nicht mehr alle vorgegeben, die Aufgabe wird komplexer. Wer mitspielen will, sollte sich darauf einstellen.

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