Nachdem ich im ersten Teil die Anforderungen an meinen DIY-Musikserver definiert habe, folgt im zweiten Teil eine erste Machbarkeitsanalyse.
Mein Musikserver benötigt eigentlich nicht viel Rechenpower: Er muss ja „nur“ mit einer über ein Webinterface bedienbaren Playersoftware Musikdateien von einer angeschlossenen Festplatte an den DAC füttern. Da ich vermeiden möchte, dass der Musikserver die Files in irgendeiner Weise konvertiert oder bearbeitet, brauche ich eine Schnittstelle, die weit verbreitet ist und einen einfachen Dateitransport ermöglich. Der Anschluss an den DAC soll auf jeden Fall kabelgebunden stattfinden, um hier keine Qualitätsprobleme aufzugabeln.
Als einfachste Lösung erweist sich hier USB. Die meisten DACs bringen auch eine entsprechende Schnittstelle mit. Wie wir später sehen werden, ermöglicht uns USB auch noch weitere Features bei der Anbindung des DAC an den Musikserver.
Da ich bereits eine Raspberry Pi besitze, möchte ich diese auch als Server einsetzen. Der Kleinrechner bringt alle nötigen Features mit: Ethernet, vier USB-Buchsen, und in meiner Fassung auch WLAN. Geringer Platzbedarf und niedriger Stromverbrauch standen zwar nicht auf der Anforderungsliste, sind aber gern gesehen.
Bei der Software fällt meine Entscheidung schnell auf Volumio. Volumio kommt als fertige Distribution für den Raspberry. Das bedeutet: Mit dem Mac oder PC lädt man eine Datei von der Vilumio-Seite (das „Volumio-Image“) herunter und installiert es mit Hilfe einer Zusatzsoftware (Etcher) auf einer SD-Karte. Diese Karte wird in den Raspberry Pi gesteckt, der danach gestartet wird. Klingt einfach – aber natürlich gibt es den ein oder anderen Fallstrick.
Ehe ich die Installation im Detail erläutere, möchte ich auf die Features von Volumio eingehen.
Volumio läuft auf der Raspberry Pi und streamt sowohl von Netzlaufwerken als auch angeschlossenen USB-Disks. Die Bedienung erfolgt komplett über ein Webinterface oder über eine App; im Normalfall (auch dazu später mehr), ist keine lokale Anmeldung an der Raspberry Pi erforderlich!
Die Weboberfläche und die App sehen nahezu identisch aus und bieten die gleiche Funktionalität: Eine übersichtliche Darstellung der Künstler und Alben, Favoriten und Playlists – inklusive einer attraktiven Darstellung der Cover. Zu den Voraussetzungen, damit die Präsentation optimal erfolgt, werde ich in einem der kommenden Teile eingehen.
Alles in allem sieht es jetzt so aus, als ob mein Projekt schnell umsetzbar wäre. Im dritten Teil dieser kleinen Serie gehe ich dann auf erste Details der Umsetzung ein.