Im dritten Teil meiner kleinen DIY-Serie zur Einrichtung eines Musikservers geht es vor allem um die Software-Installation.
Eine erste Voraussetzung ist eine Raspberry Pi. Ich empfehle ein Modell 3 (B oder B+). Der große Vorteil gegenüber den Vormodellen ist für mich das integrierte WLAN-Modul. Damit wird der spätere Betrieb unabhängig von einer Ethernet-Leitung.
Außerdem benötige wir eine SD-Karte, um das von Volumio.org-Seite geladene Software-Image darauf zu installieren. Das Vorgehen:
- Download des Volumio-Images von Volumio.org/get-started auf Mac oder PC
- Entpacken der heruntergeladenen ZIP-Datei
- Download und Installation eines Tools zum Bespielen von SD-Karten, zum Beispiel Etcher
- Start von Etcher. Als erstes muss die Quelle, also unser Volumio-Image ausgewählt werden
- Dann muss die SD-Karte in den Mac oder PC eingelegt und in Etcher ausgewählt werden (eventuell Adapter verwenden)
- Schließlich in Etcher „Flash“ wählen, die SD-Karte wird beschrieben
- SD-Karte in Raspberry Pi einlegen …
Nach Abschluss dieses Schrittes haben wir die ersten Teil der Softwareinstallation bereits hinter uns!
Als nächstes müssen unseren noch völlig musikfreien Musikserver ins heimische Netzwerk einbinden.
Abweichend von der Volumio-Seite empfehle ich, die Raspberry Pi nicht per Ethernet mit dem Netzwerk zu verbinden! Ich gehe dabei, wie in Teil 2 beschrieben, von einem Modell 3 mit WLAN-Modul aus.
Die Pi sollte sich auch ohne angeschlossenen Monitor in Betrieb nehmen lassen. Ich habe mein Exemplar zur Kontrolle dennoch mit Monitor und Tastatur verbunden. Die erste Inbetriebnahme dauert ein bisschen – hier nicht ungeduldig werden! Bei Erfolg erscheint Pi-seitig ein Login. Alles ok: Hier muss man sich nicht anmelden! Wenn ihr keinen Monitor anschließen wollt, wartet einfach so lange, bis ihr in eurem Computer, Tablet oder Smartphone ein neues WLAN mit dem Namen Volumio seht.
Richtig: Unser Volumio-Server hat inzwischen ein eigenes WLAN aufgemacht, bei dem wir uns mit Computer, Tablet oder Smartphone anmelden; Zugangsdaten sind dazu nicht erforderlich. Keine Sorge: Nach der Einrichtung schließt unser Volumio-Server dieses WLAN und nutzt selbst ein von uns vorgegebenes WLAN mit allen dort vorgesehenen Sicherheitsstandards.
Wenn wir im WLAN des Volumio-Servers angemeldet sind, rufen wir im Browser die Adresse volumio.local/ auf. Wir sind jetzt bereits in der Weboberfläche unseres Musikservers!
Normalerweise solltet ihr direkt im Einrichtungsassistenten landen. „Normalerweise“ ist aber so eine Sache, daher hier eine schrittweise Erläuterung:
Wenn ihr also nicht im Einrichtungsassistenten landet, könnt ihr diesen auch per Hand aufrufen. Dazu das „Zahnrad“-Einstellungssymbol oben rechts auswählen.
Es gibt keinen direkten Einstieg in den Einrichtungsassistenten. Daher hier „System“ auswählen und auf dem kommenden Bildschirm den „Einrichtungsassistent ausführen“.
Achtung: „Normalerweise“ erkennt Volumio die Sprache im Vorfeld automatisch. Falls nicht, seht ihr die ersten Screens wahrscheinlich in englischer Sprache. Im ersten Schritt des Einrichtungsassistenten lässt sich die Sprache einstellen:
Im nächsten Schritt legt ihr einen Namen für euren Musikserver fest. Ich belasse es bei der Voreinstellung „Volumio“:
Als nächstes wird der Ausgang festgelegt, das heißt, wohin die Musik übertragen wird. Das wird bei mir später ein DAC sein. Zuerst gilt es aber, den Server selbst betriebsbereit zu machen. Daher überspringen wir diesen Schritt und belassen es bei der Vorauswahl.
Noch sind wir im Volumio-Netzwerk, also nicht im eigenen WLAN. Das wird im folgenden Schritt ausgewählt:
Bei meiner Ersteinrichtung hat sich mein Volumio-Server nach diesem Schritt automatisch in meinem WLAN angemeldet und ich musste auch das WLAN an meinem Tablet umstellen (bzw. das Tablet hat das Volumio-WLAN verloren und sich selbst in meinem eigenen Netz angemeldet.)
Es kann sein, dass ihr beim erneuten Aufruf von Volumio.local/ in eurem Browser wieder im Starbildschirm landet. Kein Problem: Der Einrichtungsassistent merkt sich alle Eingaben und ihr könnt euch einfach mit „weiter“ durchklicken bis zum nächsten Schritt. Sehr praktisch, weil sich so später auch die fehlenden Eingaben, zum Beispiel zur Ausgabe, bequem vornehmen lassen!
Ähnlich wie beim Ausgang wählen wir jetzt auch noch keine Quelle für unsere Musik, sondern springen weiter auf „fertig“.
Nach Abschluss des Einrichtungsassistenten machen wir etwas, was „normalerweise“ kein Computer, auch kein Raspberry Pi, mag: Wir ziehen das Stromkabel ab. Warum? Wenn alles gut geht und wir die kleine Box wieder mit Strom versorgen, sollten all unsere Einstellungen nach wie vor vorhanden sein! Denn der Musikserver soll ja wirklich als Standalone-Gerät funktionieren.
Beim folgenden Neustart werden im Hintergrund alle losen Enden, die im zugrundeliegenden UNIX-System nach unserem harten Ausschalten entstanden sind, aufgeräumt. Das dauert länger als ein Neustart nach einem ordentlichen „Herunterfahren“; darum werden wir von nun an diese Option im Einstellungsmenu nutzen 😉
Voila! Wir haben einen Musikserver – allerdings noch ohne funktionierende Ausgabe (kein DAC angeschlossen) und ohne Musik (kein USB-Laufwerk konfiguriert).
Im vierten Teil versorgen wir den Server mit Futter, sprich: Musik!